Stilgeschichten: Theater Make up und Statisterie Tätigkeiten unser Wochenrückblick

Für mich ging mit dieser Woche ein großes Projekt zu Ende, die Bad Hersfelder Festspiele. Morgen ist die letzte Aufführung und damit ist meine Arbeit getan. Die Arbeit am Theater ist besonders reizvoll, für die paar Wochen öffnet sich eine Parallelwelt.
Das Arbeiten ist so viel anders als der normale Alltag. Es werden Glatzen geklebt, Narben geschminkt, andere Zeitalter öffnen sich, man bekommt einen Einblick in eine andere Welt. Beim Theater gibt es keine zweite Chance, Frisur und Make up sitzen in einer vorgegebenen Zeit, denn dann muss der Schauspieler pünktlich in die Garderobe, Soundcheck und auf die Bühne. Da kann es mitunter sehr hektisch werden. Es gibt einige Probedurchläufe vorab, die uns die Arbeit erleichtern. Nach ein paar Vorstellungen stellt sich dann eine beruhigende Routine ein, welche die Abläufe vereinfacht. Auch die Umzüge hinter der Bühne sind anfangs kaum zu schaffen. Aber irgendwie geht es dann doch immer und auch hier werden die Handgriffe schneller und die Abläufe gewohnter. Man verbringt jeden Abend mit den gleichen Personen und bekommt plötzlich Einblicke in die Leben Anderer. Und schwups, mit einem Mal sind die Vorstellungen abgespielt und jeder geht wieder seine Wege. Am Ende bleiben viele neue Erfahrungen, lustige Anekdoten und manchmal auch neue Freundschaften. So habe ich ja z.B. auch Sina kennen gelernt. =)
Hier seht ihr, wie es hinter der Bühne aussieht...

Maske mit Sina für "Der zerbrochene Krug"

Perücken für das Musical "Cabaret"

Der Esel gehört zu der Aufführung "Sommernachts Träumereien"

Liebe Grüße, Dunja

Auch für mich sind die Bad Hersfelde Festspiele jetzt zu Ende. Das Stück ist abgespielt und die Schauspieler, welche in der Festspielzeit zu Freunden wurden, sind wieder abgereist.
Aber nach alle der Wehmut möchte ich euch auch erzählen, was man so alles macht als Statistin.
Der Sommer beginnt so, indem der Regisseur sich uns, die Statisten, aussucht. Er schaut in welchem Alter wir sind, achtet auf Aussehen und wenn es um ein Musical geht braucht er Leute die singen können. Für ihn ist wichtig, das wir in die Zeit in der das Stück spiel rein passen (dies auch mit Unterstützung der Maske) und die Charaktere gut umsetzten können. Außerdem werden unsere Zeitpläne abgestimmt. Wie viele Tage in der Woche können wir abends, wann immer am Wochenende, ab welcher Uhrzeit usw... Bei der Planung muss auf vieles geachtet werden, da keine Rolle doppelt besetzt werden kann. Heißt also Krank sein, gibt es bei uns nicht.
So und wenn das alles stimmt und wir den Stücken zugeteilt wurden beginnt für uns auch schon die Probenzeit. Diese ist sehr aufwendig und sehr intensiv. Man ist jeden Abend nach der Arbeit bei den Proben, manchmal bis spät in die Nacht und am Wochenende auch den ganzen Tag. Es wird viel ausprobiert. Jeder Regisseur hat sein Bild der einzelnen Charaktere und Rollen im Kopf, nur dieses muss dann erst noch gemeinsam erarbeitet werden. Man lernt die Schauspieler besser kennen, es entwickeln sich Freundschaften und man erlebt eine spannende und lehrreiche Zeit.
Unsere Probenzeit beläuft sich auf ca. 6 Wochen und nach dieser Zeit muss das Stück komplett mit allem drumherum stehen.
Dieses Jahr mussten wir beim Zerbochenen Krug sehr viel singen. Unsere Proben haben immer mit Singen begonnen. Es musste geschaut werden, was der Text aussagt und welche Auftritte von den Schauspielern, damit begleitet werden sollten. Wer Sonderaufgaben hatte somit während des Stückes eine andere Rolle einnehmen musste. Und ich kann nur sagen, es war wieder eine sehr schöne Zeit und wir haben alle gemeinsam ein ganz tolles Stück auf die Bühne gebracht.

Nun aber genug von diesem Jahr, schaut euch mal meine Bilder der letzten Jahre an, dann bekommt ihr einen Eindruck wie viel Spaß ich an der ganzen Sache habe: